Am 31. Juli 1992 wurde Clara Viebig zu Ehren in Bad Bertrich
die Clara-Viebig-Gesellschaft gegründet.
Ziele der Gesellschaft sind
das literarische Erbe der Dichterin zu erhalten,
die Werke und Hintergründe zu erforschen,
ihre Werke der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.
Die Gesellschaft wird getragen von vielen Mitgliedern im In- und Ausland. Die Mitglieder unterstützen die ehrenamtliche Arbeit durch aktive Mithilfe bei der Beschaffung und Erforschung der Werke Clara Viebigs.
Um die Arbeit noch effektiver gestalten zu können, freuen wir uns über jedes neue Mitglied.
Von der Gesellschaft werden regelmäßig Lesungen und Vorträge veranstaltet. Weiterhin erhalten die Mitglieder »Beiträge und Materialien«, herausgegeben von der Gesellschaft, die unbekannte Veröffentlichungen von Clara Viebig enthalten.
Die Clara-Viebig-Gesellschaft ist seit Jahren Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. in Berlin und hat somit die Möglichkeit Wirken und Leben von Clara Viebig zu verbreiten.
Im Jahre 1998 besuchten uns die Enkel Clara Viebigs Susanne und Reinhard in Bad Bertrich. Sie überreichten nicht nur Dokumente und Fotos, sondern auch ein sieben Pfund schweres Album mit Zeitungsausschnitten, gesammelt und zusammengestellt von der Freundin Clara Viebigs, der Lehrerin Angelika Schlüter. (Angelika Schlüter war Vorbild für den Roman »Die mit den tausend Kindern«).
In dieser Sammlung sind über 300 Zeitungsartikel enthalten, die zu Clara Viebigs 70. Geburtstag im In- und Ausland 1930 von namhaften Autoren, Schriftstellern und Wissenschaftlern verfasst worden waren. Aus Anlass des 140. Geburtstages von Clara Viebig ist diese Sammlung von der Clara-Viebig-Gesellschaft veröffentlicht worden.
Hier einige Pressestimmen:
Aus Pressestimmen
zu Clara Viebigs 70. Geburtstages 1930
... Ein einfacher, aufrechter Charakter steht Clara Viebig am Ausgang einer Kunstepoche, die selbst ein Übergang war, der in Stoffbereicherung und Wirklichkeitsnähe den Boden dafür schuf, das zu tiefst Menschliche nicht in bevorzugten Klassen, sondern in allen Schichten einer Nation zu sehen. Bleibenden Wert hat die klare Anschaulichkeit von Mensch und Landschaft ...
Elisabeth Schick-Abels im Badischen Beobachter
... Clara Viebigs Lebenswerk ist die Arbeit einer starkgeistigen, regsamen Frau, mit dem gesunden Blick für alles Reale, mit der Kraft logischer Gestaltung. Mit unendlichem Fleiß hat sie das Material zu ihren historischen Romanen zusammengetragen. Sie beherrscht voll und ganz die Materie, die sie neu gestaltet. Mit einem Willen zur Vervollkommnung hat sie Werk an Werk gereiht und ihr Leben mit fruchtbarer Arbeit ausgefüllt ...
-el. in der Berliner Volkszeitung
Wissen Sie noch, liebe Freundin, wo und wie wir einander zuerst kennengelernt haben. Es war in Bertrich, dem kleinen Badenest an der Mosel, dem »milden Karlsbad«, wie es man wegen seiner warmen salzhaltigen Quellen nennt. Sie kamen aus ihrer geliebten Eifel, in der Sie wieder Studien für einen neuen Roman, der dort spielen sollte, gemacht hatten. Und ich fuhr vom Rhein das Moseltal hinein, um Ihnen und Ihrem Mann, der damals mein Verleger wurde, einen Besuch abzustatten. Ich entsinne mich noch gut der schönen Fahrt durch die prachtvolle alte Lindenstraße, die von Bullay nach Bad Bertrich führt ... Zwar hieß es, dass die Bewohner der Eifel Ihnen wegen Ihres Romans vom »Weiberdorf« nicht besonders wohl geneigt seien. Doch habe ich in diesem herben und rauhen Landstrich, der so getreu und scharf von Ihnen beschrieben worden ist, nie etwas von einer Feindseligkeit von Ihnen wahrgenommen. Nur einmal in Monschau, das damals noch Montjoie hieß, hörte ich einen jungen Fortmann gegen die sinnliche Rinnsteinkunst und den Naturalklatsch in Ihren Romanen wettern, bis sich bei näherer Nachfrage herausstellte, dass er nicht einen einzigen von Ihnen gelesen hatte ...
Herbert Eulenberg, Clara Viebig – Ein Geburtstagsbrief in der Kölnischen Zeitung
Quelle: Clara Viebig im Spiegel der Presse, Dokumentation mit einem Vorwort von Prof. Dr. Volker Neuhaus
Hrsg. Christel Aretz, Mosel-Eifel-Verlag, Hontheim, 2000